ist ihm das Geburtstagsfeiern vergangen: Quellenbericht Gascoigne.....: 29.5.07.
Notoperation als Rettung Drei Spitäler in nur zwei Tagen.Paul Gascoigne kommt einfach nicht zur Ruhe. Der frühere englische Nationalspieler, der in seiner aktiven Karriere immer wieder als Skandalboy für Schlagzeilen gesorgt hatte, musste am Wochenende nach einer Notoperation bange Momente überstehen und entging nach Medienberichten dabei nur knapp dem Tod.
Am Sonntag wartete auf "Gazza" die Feier zu seinem 40. Geburtstag, die für den Ex-Star von Newcastle United, Tottenham Hotspur, Lazio Rom und den Glasgow Rangers fast ein folgenschweres Ende gehabt hätte. Wegen heftiger Bauchschmerzen musste Gascoigne zur Notaufnahme ins Newcastle General Hospital gebracht werden, wo ein durchlöchertes Magengeschwür festgestellt wurde.
Alkoholexzess kostete Freund das Leben Der anschließende Eingriff eines Spezialisten im Freeman Hospital rettete ihm das Leben. "Paul war auf eine Party in seiner typischen Manier eingestellt, aber plötzlich wurde er blass und klagte über starke Schmerzen", berichtete ein Gast der Feierlichkeiten im Gateshead Marriott Hotel.
Besonders tragisch ist dabei, dass genau in diesem Hotel 1998 ein enger Freund von Gascoigne nach einem Alkoholexzess gestorben war. Der 57fache Internationale (dabei erzielte er zwischen 1988 und 1998 zehn Länderspieltore) selbst hatte bereits im Vorfeld seiner Geburtstagsparty erneut Aufsehen erregt.
Um auf eine längere Zechtour (als persönliche Lieblingsgetränke gelten Champagner und Wodka) mit seinen Freunden vorbereitet zu sein, hatte sich der Ex-Publikumsliebling am vergangenen Freitag in Barnet am Herz untersuchen lassen. Das passierte offenbar aus Vorsorge, nachdem er nach einer Dubai-Reise über Brustkrämpfe geklagt hatte.
Bis nichts mehr geht Bereits beim Trip an den Persischen Golf war er aber einmal mehr negativ ins Licht der Öffentlichkeit geraten. Ein Gast einer Strandbar berichtete, dass "Gazza" vollkommen betrunken über einen Stuhl gefallen war: "Er konnte sich nicht einmal mehr an den Namen seines früheren Klubs erinnern und sagte nur: Was sind Hot Spurs?"
Zuvor schien schon im Juli 2004 sein Leben nur noch an einem dünnen Faden zu hängen, als er wegen eines Magengeschwürs im lebensbedrohlichen Zustand schwebte und erst unmittelbar davor wegen einer Lebensmittelvergiftung behandelt worden war.
Auch neuer Name brachte keine Besserung Obwohl er nie ein Kind von Traurigkeit gewesen war, forderte Gascoigne seine Fans daraufhin auf, in Zukunft nur noch "G8" genannt zu werden. Mit dieser Bezeichnung nach dem Anfangsbuchstaben des Nachnamens und der Trikotnummer, mit der er für England gespielt hatte, wolle er auch die Probleme der Vergangenheit hinter sich lassen.
So hatte er etwa ein Jahr zuvor behauptet, mit einem Dämon zu kämpfen, der ihn zum Konsum alkoholischer Getränke animiere: "Da ist dieses kleine Männchen in meinem Kopf, das sagt: Nimm dir einen Drink, nimm dir einen Drink. Und ich bekomme ihn nicht heraus, besonders wenn ich mit ihm alleine bin."
"Es wäre schön, wenn ich hinausgehen und drei Bier und ein paar Gläser Wein trinken könnte. Aber ich weiß, dass ich das nicht kann. Denn wenn ich mir ein paar genehmige, dann will ich immer mehr", hatte er seine verzwickte Lage beschrieben. Dabei hatte er sich während der SARS-bedingten Pause seines China-Engagements noch in eine Entzugsklinik in Arizona begeben.
Abgemagert und AIDS-Angst Aber schon im Jänner 2005 musste auch "G8" ("Das klingt irgendwie groß") mit einer schweren Lungenentzündung in ein Krankenhaus eingeliefert werden, nachdem er in seinem Haus zusammengebrochen war. Seine Vorgeschichte mit mehreren Drogenentzugskuren, Behandlungen gegen Alkoholsucht und Depressionen hatte Gascoigne eingeholt.
Völlig abgemagert, gezeichnet von Depressionen, unzähligen Drogen- und Alkoholeskapaden präsentierte er sich nur noch als ein Schatten seiner selbst. Mit Bangen wartete er zudem auf das Ergebnis eines HIV-Tests, der auf Anraten seiner Ärzte durchgeführt worden war.
"Ich wollte nicht mehr leben. Ich sah nur noch zwei Möglichkeiten: sofort zu sterben oder mich zu Tode zu trinken. Ich wollte mich selbst umbringen." Mit offenen Geständnissen wie diesen ließ er stets auch die ganze Nation an seinem Niedergang teilnehmen. Die Engländer litten mit ihrem einstigen Idol, so wie sie ihm früher auf dem Fußballplatz bewundernd zugejubelt hatten.
Spielertrainer hatte ausgespielt Zuvor hatte Gascoigne einen würdigen Abgang als Sportler verpasst. Als ihn nach Stationen bei Middlesbrough, Everton und Burnley kein Verein mehr wollte, kehrte er aus China als Spielertrainer zum Viertligaklub Boston United zurück. Im Oktober 2005 wurde er Coach beim Sechstligisten Kettering Town, jedoch schon sechs Wochen später wieder entlassen, nachdem er wiederholt angetrunken zum Training erschienen war.
Passend zu seiner tragischen Laufbahn hatten die Briten auch ein Bild von ihm zum denkwürdigsten Moment ihrer Sportgeschichte gewählt: Paul Gascoignes Tränenausbruch im WM-Halbfinale 1990 gegen Deutschland. Der bullige Mittelfeldspieler war gerade verwarnt worden und wäre dadurch für das Finale gesperrt gewesen. Der "Mythos Gascoigne" war geboren. Es folgte ein beispielloser Absturz, der nun einmal mehr einen vorläufigen Tiefpunkt erreicht hat.